Gerichtsverhandlung - schuldig oder unschuldig? Unsere Spüllappen-Geschichte!

Schuldig? Unsere Gerichtsverhandlung – Spüllappen-Story

Wir wurden verklagt

Vor über einem Jahr wurden wir verklagt! Warum? Wir wurden beschuldigt Nachahmungsprodukte zu verkaufen und uns unredlich Wissen angeeignet zu haben. 😳

Um welche innovativen, einzigartigen Produkte geht es wohl? Es sind … Trommelwirbel … unsere Spüllappen / -tücher und -schwämme! Wir mussten auch 2-mal nachlesen, ob das wirklich ernst gemeint ist oder ein vorgezogener Aprilscherz.

Ohne unsere Produkte selbst herabstufen zu wollen, gehört nicht so viel Knowhow dazu, 2 Stück Stoff aneinander zu nähen. Man kann sich entscheiden zwischen eckigen und abgerundeten Ecken und welche Stoffart man möchte – ansonsten ist ein Spüllappen eben ein Spüllappen. 🤷

Übrigens wurden die uns allen bekannten Spültücher bereits 1949 vom Schweden Carl Linquist erfunden. Doch nicht dieser hat uns verklagt, sondern ein kleines Unternehmen, welches ebenfalls diese Produkte anbietet – genau wie 105.089 andere Anbieter auf etsy (Stand 10.03.22).

Wie lief das Gerichtsverfahren rund um unsere Spüllappen ab?

Für uns war es ein seltsames Gefühl, angeklagt worden zu sein und sich vor Gericht rechtfertigen zu müssen. Gedankliche Bilder von uns hinter Gittern & wie es dann mit hello simple weitergehen würde – darf man im Gefängnis Home-Office Arbeit machen? Auch Träume von absurden Verhandlungen mit turbulentem Showdown und Drama suchten uns heim… wohl ein Relikt des Trash TVs während unserer Jugendzeiten – es grüßen Barbara Salesch und Alexander Hold!

Im Gepäck hatten wir ein Arsenal an Spüllappen, sowohl unsere als auch von anderen Anbietern auf etsy – da wir diese der Richterin zur Veranschaulichung zeigen wollten. Wir waren selbst überrascht von der Vielfältigkeit an Lappenkreationen. Vor dem Gerichtssaal mussten wir noch etwas warten und die Spannung stieg…was wird passieren? Wie wird die Gegenseite darstellen, dass wir unredlich an Wissen gelangt sind und bösartig kopiert haben? Nach der überstandenen Sicherheitskontrolle kamen wir in ein Gebäude, das uns an Hogwarts erinnerte – nur die Treppen wollten sich einfach nicht bewegen.

Zu dritt + Anwalt + unseren ganzen Lappenfreunden erschienen wir gut ausgerüstet im Raum 3810. Dort erwartete uns eine etwas angenervte Richterin. Es war deutlich zu spüren, dass sie sich nicht gern mit Lappen oder anderen Waschlappen aufhielt. In der letzten Sekunde vor Verhandlungsbeginn erschien dann auch die Gegenseite – die nicht einmal selbst erschien, sondern ihre Anwältin vorschickte.

Wie lief die Verhandlung ab und wie ist das Ergebnis?

Als Erstes breiteten wir unser Spüllappen-Arrangement auf dem Beweistisch aus. Anhand der Vielzahl von Lappen auf dem Markt, wollten wir später unsere Seite des Falles darlegen. Richterin und Anwälte schlüpften währenddessen in ihr schwarzes Gewand. 🙂

Die Verhandlung begann mit einer sehr ausführlichen Darlegung des Falles durch die Richterin. Diverse Paragrafen schleuderte sie durch den Raum und ging auf jeden Anklagepunkt ein. Sie redete sich richtig in Rage. Wir hörten gespannt zu: 👀

Anklagepunkt 1: Unredlich, an Wissen gelangt -> dies liege in keinem Fall vor, da wir nichts dergleichen getan haben, geschweige denn nirgendwo eingebrochen sind, um an geheime Dokumente zu kommen oder Ähnliches.

Anklagepunkt 2: Verkauf von Nachahmungsprodukten. -> Hier wurde die Richterin richtig laut….

„Also mal ganz ehrlich, das ist doch ein banales Produkt!!!”

Ein Stein fiel uns vom Herzen, denn ab da war völlig klar: die Richterin ist auf unserer Seite. Sie legte dar, dass es sich nicht um ein Produkt mit besonderem Innovationscharakter handelt und dass auch abgerundete Ecken oder Bio-Stoffe nicht in ihrer Neuartigkeit überzeugen können. Wir haben den Rechtsstreit also gewonnen und sind fröhlich wieder aus Hogwarts rausgekommen.

Einerseits sind wir mega glücklich über das Ergebnis, jedoch auch enttäuscht darüber, dass es überhaupt so weit kommen musste. Schade, dass nachhaltig produzierende Unternehmen miteinander streiten, anstatt zusammenzuarbeiten, denn es gibt so viele Großunternehmen, die wirklich unfair und vor allem ausbeutend agieren, gegen die wir uns alle zusammentun sollten.

Zum Glück ist die Sache nun abgehakt: Lang genug lief der Prozess gegen uns und raubte uns so einige Nerven….

In diesem Sinne: Ein Recht auf Lappen für alle!!!

Hier geht’s zu unseren Spüllappen: Ecru und Grau.


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