Tonerde & Schwermetallgehalte: Was genau bedeutet das?

Bei uns im Shop findest du eine Auswahl an DIY Zutaten, unter anderem auch natürliche Tonerden, die aus Lössboden in der Erde gewonnen werden und reich sind an Stoffen wie Magnesium, Kalzium, Eisen, Kieselsäure oder Kupfer. Mit diesem Rohstoff kannst du dir eigene, einzigartige Endprodukte nach individuellen Rezepten kreieren. Zum Beispiel: Gesichtsmasken, Badezusätze, Heilpackungen, Trockenshampoo uvm.

Aber: Durch den Abbau aus der Erde, befinden sich auch Schwermetalle in den Tonerden. Dies ist technisch nicht vermeidbar. Das Wichtige ist, die Werte möglichst gering zu halten, weswegen wir nur noch weiße Tonerde in Pharmaqualität anbieten. Diese Tonerde wird bei jeder Charge untersucht und hat garantiert weniger als 25 ppm Schwermetall-Werte.

Wie kommen Schwermetalle in die Erde?

Schwermetalle werden durch natürliche Verwitterungsprozesse aus Gestein und Erzen ausgewaschen. Über Flüsse und Winderosion können sie zum Beispiel aus oberflächlichen Erzlagerstätten oder Abraumhalden über weite Flächen verteilt werden. Auch Vulkanausbrüche und Erdbeben können geologische Veränderungen verursachen. Hauptsächlich sind jedoch Landwirtschaft (u.a. Dünger, Pestizide), Verkehr, Industrieabfälle und Klärschlämme für die erhöhten Schwermetallwerte in unseren Böden verantwortlich. Dementsprechend sind Schwermetalle auch in Tonerden natürlicherweise vorhanden, sie werden von der EU-Verordnung toleriert, da sie technisch unvermeidbar sind. Ein typisches Beispiel ist der Bleigehalt von Kaolin (Tonerde), der eine natürliche Konzentration im Boden von 2 – 60 mg pro kg hat, unerwünscht ist, aber technisch nicht vermeidbar und gesundheitlich unbedenklich ist. Auch mit Lebensmitteln nehmen wir regelmäßig kleine Mengen Schwermetalle zu uns.

Irreführende Testberichte: Ein Aufruf zur Klarstellung

Kürzlich hat der Verein für Konsumenteninformation (VKI) einen Test veröffentlicht und nachgewiesen, dass alle Tonerden auf dem Markt Spuren von Schwermetallen enthalten. Von 25 getesteten Tonerde-Masken schnitten nur 3 mit gut ab, die restlichen mit weniger bis nicht zufriedenstellend. Woran liegt das? Der Mikrowellen-Druckaufschluss ist eine gängige Analysemethode, die bei der Untersuchung von Inhaltsstoffen verwendet wird. Allerdings führt diese Methode zu einer stärkeren Aufschlüsselung der Inhaltsstoffe, was dazu führen kann, dass auch gebundene und nicht bioverfügbare Stoffe erfasst werden. Diese können jedoch unter normalen Umständen nicht in den Körper aufgenommen werden. Die entscheidende Frage für die Anwender:innen ist jedoch, ob diese Metalle für den menschlichen Körper in irgendeiner Form verfügbar sind. Wir sind der Meinung, dass die angewendete Methode für diese Beurteilung nicht geeignet ist und keine Rückschlüsse auf die tatsächliche Bioverfügbarkeit der Schwermetalle auf der Haut gezogen werden können. Deswegen finden wir den Test irreführend. Das soll natürlich nicht heißen, dass die Schwermetallwerte außer Acht gelassen werden sollten.

Es ist deswegen wichtig zu betonen, dass die nachgewiesenen Schwermetalle in der Tonerde als Rohstoff keine Gesundheitsgefahr in der normalen Anwendung darstellen. Gerade bei Masken ist die Verweildauer auf der Haut sehr kurz und das Umweltbundesamt gibt an, dass bspw. Blei und seine anorganischen Verbindungen in der Regel nicht über die Haut aufgenommen werden. Im Bericht „Eintragspfade von Blei in den menschlichen Organismus“ wird angegeben, das die Hautaufnahme von Blei und anorganischen Bleiverbindungen nicht relevant sind. Die Hauptaufnahmewege für Blei sind über die Nahrung, die Luft und in geringerem Maße über Trinkwasser.

Sicherheit und gesetzliche Vorgaben

Für kosmetische Rohstoffe gibt es keine spezifischen Grenzwerte für Schwermetalle. Laut der Verordnung VO 1223/2009 muss die Qualität so beschaffen sein, dass das Produkt in der vorgesehenen Konzentration sicher ist. Wie bereits erwähnt sind Spuren von Schwermetallen in Böden und somit auch in Tonerden natürlicherweise vorhanden. Die EU-Verordnung toleriert diese, da sie technisch unvermeidbar sind.

Anders als bei Rohstoffen, verhält es sich bei kosmetischen Fertigerzeugnissen: hier hat die EU Richtwerte definiert. Diese Richtwerte wurden gesammelt beim Test von unter anderem folgenden Produktgruppen: Make-up-Puder, Rouge, Lidschatten, Kajal, incl. Lidstrich und Eyeliner sowie Theater-, Fan- und Karnevalsschminke. Also Produkte, die anders als Gesichtsmasken lange auf der Haut verbleiben. Untersucht wurden dabei folgende Elemente: Blei, Cadmium, Quecksilber, Arsen und Antimon, und daraus technisch vermeidbare Richtwerte abgeleitet.

Die besondere Eigenschaft der Tonerde: Selbermischen ist besser

Beim Rohstoff Tonerde handelt es sich um kein Fertigerzeugniss, sondern einen Rohstoff, der selbst und frisch angemischt wird. Du kannst also die Konzentration der Schwermetalle selbst gering halten, indem du mehr Wasser dazumischt und Öle beifügst. So hast du eine bessere Kontrolle über die Inhaltsstoffe deiner Gesichtsmaske.

Die ionische Zusammensetzung der Tonerde sorgt dafür, dass sie im Inneren negativ und an der Oberfläche positiv geladen ist. Dadurch besitzt sie eine außergewöhnlich hohe Fähigkeit zur Aufnahme und Bindung von Schadstoffen, was sie zu einem wertvollen Bestandteil in der Kosmetik macht.

Fazit

Wir bei hello simple setzen alles daran, die Qualität und Sicherheit unserer Produkte zu gewährleisten. Auch wenn bei der Anwendung als Gesichtsmaske kein Risiko der Übertragung von Schwermetallen entsteht, wollen wir die Gehalte der Schwermetalle weiter senken.

Deshalb haben wir uns entschieden, unseren Lieferanten zu wechseln und ab jetzt nur noch weiße Tonerde in Pharma-Qualität aus Deutschland anzubieten. Diese wird regelmäßig auf erhöhte Schwermetallwerte getestet.

Melde dich bei Fragen zum Thema jederzeit sehr gern.


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